Unser Morgen begann mit einem offiziellen Akt: Nordinsel anbaden. Danach gab es lecker Camperfrühstück: Rührei und Toastbrot. Nach Frühstück für unseren Camper (91 O[ktan]-Saft) ging es los. Dieses Mal erneut über eine Nebenstraße. Wir wollten dem Pacific Coast Highway folgen und den gesamten Busen bis nach Whakatane umrunden.
Gegen Mittag erreichten wir Gisborne. Vor dem Essen klapperten wir die Läden in der Hauptstraße ab, um uns Hunger anzulaufen. Micha war auf der Suche nach einem Hemd, was er in Wellington nicht in seiner Größe bekommen hat. Stattdessen kauften wir Hosen. Logisch… preisinduzierte Ersatzhandlung. Ist aber auch gemein, wenn man eine ordentliche Jeans für 15 Euro bekommen kann.
Nach unserem Streifzug kehrten wir bei McD ein. Und so blöd das klingt – nur weil es dort ein Toilette gab. Die drei vorangegangenen Lokale hatte nämlich keine. Eine im reglementierten Deutschland unmögliche Situation. Und man muss nach Neuseeland, um sie zu schätzen 😉
Nachdem wir Gisborne verließen, wurde die Straße leerer. Wir sahen viele Camper an den zahlreichen geilen Stränden. Der Asphalt vor uns gehörten aber uns alleine. Nur einmal gab es eine brenzlige Situation, wie wir sie schon im Süden der Südinsel erlebt hatten. Ein Kiwi-Stau der besonderen Art. Wieder um Stoßstangenbreite entgingen wir einem Zusammenstoß mit einer Viehherde. Dieses Mal war es ein Farmer und seine Kühe. Seine Reitpferde hatte er am Pickup angebunden und trollte so hinter seiner Kuhherde über die Landstraße.
Unsere weiteren Highlights im Eastland waren der längste und älteste Pier des Landes – immerhin 660 Meter, und ein alter Baum. Nach 600 Jahren spielen jetzt Kinder über seinen Wurzeln und nutzen ihn sicher als Kletterbaum.
Unser Tagesendziel war schließlich Whakatane. Mit etwas Glück und Hartnäckigkeit bekamen wir ein schäbiges Doppelzimmer für immerhin nur rund 25 Euro. Wir bekamen es erst, als wir an der Bar fragten. Vorab telefonisch hieß es noch, dass sie ausgebucht seien… Das Highlight der Unterkunft war nämlich, dass im Erdgeschoss drei Bars untergebracht waren. Was wir nicht wussten – auch hier galt das ungeschrieben neuseeländische Ausgehgebot. Um elf ist Zapfenstreich. Nach unserem Rausschmiss und einem Streifzug durch die tote Innenstadt waren wir kurze Zeit später im Bett.
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