Gegen 8:30 ging der Wecker – die Polizei von Queenstown weckte uns grob mit einem lautem Klopfen und gab uns 5 Minuten Zeit, den Parkplatz zu räumen. Andernfalls hätten wir 100 Dollar Strafe zahlen müssen. Wir parkten also um und gingen erstmal frühstücken.
Danach war unser erstes Ziel die Station – dem Buchungsbüro für Bungy und andere Aktivitäten. Da wir an diesem Tag den Nevis-Bungy machen wollten, konnte man nicht selbst zur ‚Absprungstelle’ fahren, sondern musste auf ein Shuttle warten. Die Zwischenzeit verwendeten wir für eine Bestandsaufnahme der Shoppingmöglichkeiten.
30 Minuten später saßen wir im Shuttlebus und fuhren die 40 Minuten bis zum Spaßzentrum am Nevis-River. Ich hatte ja in der Vergangenheit schon den Nevis-Arc Swing gemacht, eine riesige Schaukel über eine Schlucht gespannt. Für Micha hingegen war der Anblick neu. Entsprechend beeindruckt war er – und spätestens jetzt schloss er im Nervositätslevel zu mir auf.
Wir wollten beide den Nevis Bungy springen, Micha darüber hinaus den Swing machen. Damit fingen wir an. Die erste Hürde war dann, über den wackeligen Steg zur Gondel zu kommen. Bei ordentlich Seitenwind hangelten wir uns rüber. Ich versuchte Micha mit meiner Erfahrung zu beruhigen. Bisher hab ich jeden, der diesen Swing gemacht hat, mit einem Lächeln zurückkommen sehen. Und so war es dann auch. Ohne Countdown wurde er ausgeklingt und rauschte an der 170 Meter langen Schaukel durchs Tal. Mit einem Grienen kam er zweieinhalb Minuten später wieder oben an.
Bei noch mehr Wind kämpften wir uns zurück zum Counter und ließen uns in Sicherheitsgurte für das Bungy helfen. Danach warteten wir erstmal 10 Minuten, bis der Platzregen nachließ. Bei dann wieder herrlichstem Sonnenschein wechselten wir zur Bungygondel. Micha war der erste Springer. Innerhalb von wenigen Minuten hatte er seine Beingurte an und eine Minute später segelte er mit einem Kampfschrei die 134 Meter hinab.
Danach war gleich ich dran. Ich bekam meine Beingurte an und ohne eine Pause für letzte Gedanken wurde ich zur Kante begleitet. Ich wollt noch kurz was fragen, da wurde schon mein Countdown angezählt. Augenblicke später war nur noch Rauschen und der freie Fall. Ich kann nicht sagen, dass ich mich an alles vom Sprung erinnern kann – aber ich weiß, wenn ich die Möglichkeit habe, es noch mal zu machen, dann werde ich es tun… Und Micha sowieso. Der hat auch Blut geleckt 😉
Zurück in Queenstown suchten wir dann die Läden, die wir vorher ausgemacht hatten, nach Kaufbarem ab. Am späten Nachmittag ging es ab Richtung Franz Josef an der Westküste. Wehmütig verließen wir das quirlige Queenstown. Micha hatte sich in den letzten beiden Tagen genauso in den Ort verliebt wie ich Wochen zuvor.
Je weiter wir nach Norden in Richtung der Westküste kamen, desto freundlicher wurde das Wetter. Neben dem Wetter wechselten auch die Landschaftsformen. Die Berge wurden grüner und schließlich dicht bewaldet. Bei Haast erreichten wir das erste Mal die Westküste. Durch unberührte Wälder und Küstenstreifen flogen über wunderbar leere Straßen.
Kurz vor unserem finalen Stopp passierte dann noch ein Unglück. Wir fuhren in den üblichen 105 neuseeländischen Kilometern pro Stunde durch einen Wald, als plötzlich von links aus dem Wald ein großer Vogel kam. Ich selbst hörte nur den Knall. Keiner hatte eine Chance zu reagieren– weder Micha noch der Vogel. Seit dem ziert nun dessen Abdruck unsere Stoßstange…
Gegen 21 Uhr passierten wir einen Parkplatz am Sandy Beach. Einige Camper hatten schon für ein Nachtlager gestoppt. Wir drehten also um und stellten uns dazu. Sandy Beach war überseht mit angeschwemmtem Holz. Was lag also näher als ein ordentliches Feuer. Ich kümmerte mich ums Essen, Micha um das Feuer. Um es in Gang zu kriegen, brauchten wir Papier. Alle Broschüren, die wir entbehren wollten, waren von der Papierart ungeeignet. Doch Micha hatte sich Unterlagen vom Steuerberater mitgenommen, um sich über Steueränderungen in 2010 zu informieren. …was lag also näher 😉
Wir hatten dann ein Wahnsinnsfeuer. Mit Einbruch der sternenklaren Nacht ließ auch der Wind nach. Bei Sekt, zwei Flaschen Wein und schließlich Bier hielten wir es bis drei Uhr Nachts aus.
Alle Bilder
[20100108 OnTheWayTo Franz Josef]
Bungee mit Wasser darunter… ist doch echt laaaaaaaanggweilig 😉
Nee nee, das ist eine Sportart, da bekommen mich keine 10 Pferde dazu.
*GedenkminutefürdenVogel*
Dann lieber abends mitnem Bierchen am Lagerfeuer (und ein bißchen C02 freisetzen).
Ick muss los, Schlitten holen, rodeln fahren…