Nachdem ich mich relativ schnell von meinem Camper trennen konnte, waren die Tage bis zum Abflug nach Thailand wesentlich entspannter zu genießen. Überrascht vom schnellen Verkauf hatte ich aber vorab keine Unterkunft gebucht. Ich musste daher durch mehrere Hostels wechseln, bis ich letztendlich in der dritten Nacht im Brown Kiwi in Ponsonby landete. Eine Reisebekanntschaft hatte mir mal von diesem Hostel erzählt und in der Tat, die Atmosphäre hier war recht familiär und locker und damit ein krasser Gegensatz zu den streng durchorganisierten Großhostels im Innenstadtbereich. Der einzige Nachteil des Hostels war leider die Deutsch-Quote. Schnappte man überall im Kiwiland deutsche Unterhaltungen auf, war hier an vielen Tagen die deutliche Mehrheit aus dem deutschsprachigen Raum.
Ein letztes sprachliches Tuning konnte ich damit also vergessen. Stattdessen verbrachte ich die meiste Zeit mit lesen englischer Bücher und brutzelte dabei in der UV-Strahlung belasteten Sonne Aucklands. Endlich war der Sommer da und ich hatte Zeit, ihn zu genießen.
Einziges wesentliches Highlight war mein ersten Rugby Spiel in Live und RD (Real Definition). Eigentlich. Denn das Spiel war grottenschlecht. Zum Glück gab es neben den obligatorischen Cheerleadern auch ein kleines Aufgebot der neuseeländischen NAVY, welche den Spielball zum Eröffnungspiel der Saison dem Spielball eingeflog – wenn meine Quelle stimmt, müsste der verwendete Militärhubschrauber einen zweistelligen Prozentsatz der Luftmachr ausmachen. Dieser eine wohlgemerkt 😉
Zu Dokumentationszwecken habe ich natürlich alles festgehalten. Wer sich tatsächlich für den Spielverlauf interessiert, kann ihn nachlesen; Auckland hat verloren, glaube ich…
Die letzte Nach vor meinem Abflug schlief ich dann noch mal im Hostel in der Innenstadt. Ich hatte ja beim Aufenthalt mit Micha zwei Nächte gebucht, obwohl wir nur eine blieben. Die zweite Nacht wollte ich nun jetzt nutzen, hätte es mir aber lieber sparen sollen. Denn zum Schlafen kam ich nicht. Hatten wir in der ersten Nacht ein kleines muffiges Zimmer ohne Fenster, so hatte ich dieses Mal ein kleines muffiges Zimmer mit Fenster, durch das aus einem bestimmten, sicherlich physikalisch-diabolischen Grund keine frische Lust, sondern nur Lärm hereindrang. Bis drei Uhr nachts etwa ärgerte ich mich erneut über meine voreilige Buchung, fiel dann irgendwann in einen Dämmerschlaf und wurde gegen 7 schon wieder vom Getrampel im Treppenhaus geweckt. Als krönendes Highlight war nämlich über Nacht der Fahrstuhl ausgefallen.
Nach einem schnellen Frühstück packte ich zusammen und checkte rechtzeitig aus. Zum Glück trägt sich schweres Gepäck leichter bergab als bergauf 😉
Gegen Mittag ging es dann zum Flughafen und von dort über Sydney nach Bangkok. So sehr ich noch zu Beginn meiner Reise an der Optimizität des Treffens in Thailand zweifelte, so seht freute ich mich jetzt einfach nur, Monique wieder zu sehen. Wie von den Black Eyes Peas besungen trafen wir uns auf halber Strecke in Sudostasien.
Obwohl der Quantas Jumbo wunderbar mit Bespaßungs-Technik ausgestattet war, zog ich es vor, ein wenig Schlaf nachzuholen. Gegen thailändischer Abendbrotszeit landete ich in Bangkok und vor mir lag die nächste unbequeme Nacht. Moes Flug war für den frühen Morgen erwartet, der Weiterflug nach Trat gegen neun Uhr. Ich gab daher mein Gepäck in Aufbewahrung, versorgte mich mit einem Snack und zog mich dann mit der gemopsten Quantas Decke in eine ruhige Ecke zurück. Etwa zwei Stunden versuchte ich auf einer Sitzbank aus Einzelsitzen zu schlafen, gab dann aber schließlich auf und landete schlussendlich bei der Suche nach einer Steckdose bei Starbucks.
Da der gegenwärtige Tag Vatentins im Beinamen hatte, spekulierte ich auf einen Blumenstrauß vom Flughafen. Mit Erschrecken musste ich dann aber feststellen, dass es am ganzen Flughafen keine Blumen gab. Stattdessen verlief ich mich zwischen den Etagen des Flughafens, weil die Rolltreppen und Lifte stets in die falsche Richtung führten.
Nach zwei Kilometern Umweg schaffte ich es aber noch rechtzeitig in die Empfangszone und nich viel später wurde mir klar, dass Monique besser auf den 14.02. vorbereitet war. Schlauer Fuchs, der sie ist, hat sie einfach ne Marzipanblume gekauft… Zum Glück ging das Thema im Wiedersehensfreudentaumel etwas unter… *hüstel* Die Stunden bis zum Weiterflug chillten wir dann auf dem Flughafen.
Gerade als wir zum Einstieg in die kleine Propellermaschine aufgerufen wurden, brach ein tropischer Regenschauer los. Da die Maschine auf dem Vorfeld stand, blieb uns nichts anderes übrig, als zu warten. Geschlagene 45 Minuten später war die Wolke leer und wir konnten mit etwas Verspätung abheben.
Eine gute Stunde später landeten wir auf einer kleinen Landebahn irgendwo im Grünen. Mit Shuttle und Fähre ging es dann weiter nach Koh Chang. Rechtzeitig zur Mittagshitze lagen wir am Pool – fertig vom Flug und glücklich über die Gegenwart.
In den folgenden Tagen machten wir fast alles, was die Elefanteninsel hergibt. Abgesehen von Elefanten. Die sahen wir nur aus der Ferne ;-). Zum sportlichen Teil gehörte Kajak, Schnorcheln und Strand-…spaziergänge. Da die Insel nur wenige Straßenkilometer hatte, reichte ein Tag im Mietwagen, um die Insel abzufahren. Ansonsten genossen wir natürlich die thailändische Strand- und Straßenküche, Kokosnüsse und Früchte und die Shoppingmöglichkeiten der Touriorte.
Viel zu schnell verging die Woche in Koh Chang und damit auch die Zeit mit Monique. Wir flogen zurück nach Bangkok, lagerten unser Gepäck und führen für unsere letzten gemeinsamen Stunden in die Stadt. Wir ließen uns vom Taxifahrer zu einem der großen Nachtmärkte fahren. Nachdem wir gegessen und uns satt gesehen und gegessen hatten, fuhren wir für eine Dusche und zwei Stunden Schlaf ins Hotel.
Am frühen Morgen hieß es dann Abschied nehmen. Routinierter und etwas leichter noch als in Auckland trennten wir uns, wo wir uns 8 Tage vorher getroffen hatten. Während Moniques Flug in Richtung Heimat ging, buchte ich online ein Hotelzimmer und fuhr mit dem Bus-Shuttle zurück in die City. Wenn ich schon mal da bin, bleib ich doch gleich hier. Vier tage Bangkok lagen vor mir!
P.S.: Der letzte Eintrag ist so lange her – mir ist erst eben aufgefallen, dass sich die Inhalte überschneiden…