NZ in 22 Tagen :: 19.01.2010

Written by admin on Januar 24th, 2010

Bei wunderschönstem Sommerwetter wachten wir mit Blick den Piha Beach auf. Durch die umliegenden Berge hatten wir etwas länger Zeit, bis es zu warm im Camper wurde. Da wir für die restlichen Tage nicht mehr viel auf unserer Liste zu stehen hatten, gingen wir den Tag relaxed an. Und wenn wir eine Erfahrung aus den zurückliegenden drei Wochen hatten, dann dass man das Wetter genießen sollte, solange es angenehm ist.

Piha Beach

Am frühen Mittag wurde es dann fast unerträglich warm, sodass wir nun doch aktiv wurden. Wir wollten an diesem Tag zum (fast) nördlichsten Zipfel der Nordinsel fahren. Über den weniger befahrenen SH 16 verließen wir Auckland in Richtung Whangarei. Es hatten sich erste Quellwolken gebildet und die Luft war schwül-warm. Wir fuhren mit beiden geöffneten Fenstern durch größere Waldgebiete, als uns plötzlich ein sehr lautes Zischen auffiel, laut genug, um das Motorgeräusch zu übertönen. Der Reifen, oder der Kühler – sollte das etwa unsere erste Panne sein? Wir stoppten am Seitenrand, und gingen um das Auto. Das Zischen verschwand aber nicht, und kam auch nicht vom Auto. Es kam vielmehr aus dem umliegenden Wald. Es mussten tausende von Grillen oder Käfer sein, die zusammen ein derart lautes Summen fabrizierten, dass es lauter als unser Motor zu hören war. Da wir schon mal hielten, handelten wir gleich das ich-muss-mal-Thema ab und fuhren weiter nach Paihia.

In der Bay of Islands wollten wir eigentlich Kajak fahren. Leider hatte das Wetter mittlerweile umgeschlagen, so dass wir nach einem Kaffee sowie dem obligatorischen Supermarkt- und Tankstopp weiter in Richtung Cape Reinga fuhren. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir das Kap. Die letzten beiden Stunden waren uns wieder mal kaum Fahrzeuge entgegen gekommen. Abgesehen von einigen Touristen gab es aber auch nicht viel, was die Straßen füllen könnte. Die wenigen Ortschaften waren nicht mehr als ein paar zusammenstehende Häuser, eventuell einer Herberge und selten noch einer Tankstelle oder einem Shop.

Nice sunset coming soon

Da auf dem Parkplatz das Nachtparken nicht erlaubt war und Micha gern wieder in Strandnähe übernachtet hätte, fuhren wir solange es noch hell war zurück, um ein Nachtlager zu finden. Wir wählten schließlich den Parkplatz an den großen Sanddünen am 90-Mile-Beach. Es gab zwar keinen Strand, aber Sand im Überfluss.

Mücken in Lauerstellung

Als die Sonne hinter den Dünen verschwand, waren wir gerade dabei, unser Abendbrot zu bruzeln. Micha hatte Garnelen, ich ein Steak, dazu wieder lecker Gemüse aus der Pfanne. Ähnlich wie im Wald vor Paihia war auch hier ein lautes Summen zu hören. Wir wurden aber anfangs nur von einigen Sandfliegen gestört. Als ich mein Steak aß, kamen die ersten Mücken. Kurze Zeit später, Micha hatte gerade seine Garnelen fertig und ich mein Steak noch nicht aufgegessen, waren plötzlich so viele Mücken da, dass man mit jedem Schlag durch die Luft den Schwarm fühlen konnte. Da der Überfall durch die Mücken weiter zunahm, sodass man schließlich nicht mal mehr essen konnte, brachen wir fluchtartig unser Lager ab. Obwohl es nur (ganz viele) Insekten waren, gab es in Verbindung mit diesem abartig lauten Mücken-Summen aus dem Wald eine unbehagliche Atmosphäre.

Flucht ist keine Schande

Wir fuhren fast panisch zurück zum Parkplatz am Kap und hofften, dass durch die Höhe und den Wind die Mücken dort nicht so zahlreich sind. Im Staubnebel der Dünen erreichten wir kurze Zeit später den Parkplatz. Zwischen unserem und dem Camper eines anderen Deutschen, der mit uns geflohen war, kamen wir zur Ruhe und quatschten uns müde.

 

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