Von der 0 zur 8 / Bay of Islands

Written by admin on Dezember 5th, 2009
Happy Campers

Happy Campers

Früh am Morgen des folgenden Tages brachen wir zu unserer letzten Etappe im Happy Camper auf. Diesmal zu dritt, zusammen mit Moniques Freundin Ola aus Australien. Bei üblichem Reisewetter (Regen, Wind und Sonnenschein im steten Wechsel) verließen wir Auckland in Richtung Norden. Unser Ziel war Paihia, eine kleinere Stadt in der Bay of Islands. Da wir es in den zurückliegenden zwei Wochen nicht bis nach Kaikura auf der Südinsel geschafft hatten, um dort eine Whalewatchingtour zu buchen, hofften wir, hier wenigstens Delfine zu sehen. In Rotorua hatten wir eine Frau getroffen, die auf einer solchen Tour sogar mit Delfinen schwimmen war.

Für unseren ersten Stopp passten wir eine Lücke im Regen ab und frühstückten umzingelt von gierigen Möven am Strand. Unseren zweiten Stopp machten wir dann in einem Ort mit ganz besonderer Ehre: Kawakawa kann sich glücklich schätzen, vom Hundertwasser veredelte Toiletten zu besitzen. Phantastisch. Leider musste ich nicht. … Ich war stattdessen einen Antrag auf erteilung einer Steuernummer besorgen.
Ein weiteres architektonisches Highlight unseres Trips war weiter nördlich das älteste, aus Stein gebaute Haus Neuseelands in Kerikeri. Hier musste ich. Leider war geschlossen. … War stattdessen im Busch 😉

Hundertwasser

Hundertwasser-Toilette

Wir campten die Nacht wie üblich auf einem Top10 Campingplatz. Für den Folgetag hatten wir uns schon auf einer Bootstour zum Hole-in-the-Rock Felsen mit Delfin-Schauen-Zwischenstopp eingebucht. Leider war das Wetter noch immer nicht gnädig mit uns. Es war zwar wolkenlos bis sonnig, dafür bließ ständig kalter Wind von der See. Aber, wir haben Delfine gesehen. Kurz, und unspektakulär ohne Sprünge und Nase zeigen, aber dafür auch ohne Beckenrand, Flippertröte und Dressur. Echte, freie Delfine.
Nach den Delfinen gings dann raus auf die offene See Richtung Loch-im-Felsen Felsen. Da ‚viel Wind + offene See = Mordswellen im Wertebereich Küste‘ gilt, konnten wir nicht durchfahren. Als der Kapitän sagte, er versuche es mal, ist mir kurzzeitig die Muffe gesaust. Er brach dann aber – zum Glück – mit der Bemerkung, dass mittlerweile 10 % des Meeresgrundes aus Fotoapparaten besteht, ab. Verrückte Kiwis!

Das letzte Highlight unserer dreitägigen Tour war ein Abstecher in einen neuseeländischen Urwald mit uralten, riesigen Kauri-Trees. Und da die Kiwis ihre Natur so lieben, haben Sie es irgendwie fertig gebracht, alle Touris dazu zu bringen, die alten, gewaltigen (liebenswerten) Bäume zu umarmen. So did we…

Delfine

Delfine

Hole in the Rock

Hole in the Rock

Kauri Tree

Kauri Tree

Auf dem Rückweg Richtung Auckland wählten wir eine weniger befahrene Landstraße und verfuhren uns auch gleich. An der nächsten Tankstelle wurden wir dann gefragt, ob wir wissen, wo wir hinwollen 😉 zum Glück ist Benzin hier nur gut halb so teuer wie in Deutschland. Immerhin konnten wir so 100 Kilometer mehr die vorbeisausenden Landschaften genießen.

Die letzte Nacht vor Moniques Rückflug verbrachten wir dann in einem Camp im Irgendwo. Da es keinen freien Schlafplatz im Dorm für Ola gab, mieteten wir einen Bungalow. So konnten wir den Camper reinigen und Monique konnte in Ruhe packen. Manchmal muss man nicht mal nach dem Positiven in suchen, es fügt sich von allein…

Am Folgetag waren wir noch mal mit den Bekannten Brent und Mei von Ola in Auckland zum Abendessen verabredet. Es war eine lustige Runde, die Stimmung aber getrübt. Nachdem die ersten Abschiedstränen getrocknet waren, gabs am Flughafen noch viel mehr Tränen. Gegen Mitternacht ging Moniques Monsterflug über Hongkong und London nach Hamburg.
Als ich wieder klare Sicht auf meinen Augen hatte, cruiste ich noch eine sinnlose dreiviertel Stunde auf der Suche nach einer Tankstelle, die auch Flüssiggas-Flaschen auffüllt, durch einen Vorort von Auckland, bis ich schließlich in einer Parkbucht irgendwo im Industriegebiet, in den Schlaf geschaukelt von vorbeirasenden Lastern, die Nacht verbrachte. Wer mir die Struktur dieses Satzes analysiert, hat ne extra Karte verdient 😉

Am nächsten Tag erfuhr ich dann vom Tankwart, dass meine Gasflasche zu voll war, um sie nachzufüllen. *plonk* Ich tankte also nur den Camper und fuhr dann zurück Richtung Flughafen, um eine Freundin von Mei abzuholen. Sie kam für einen dreitägigen Urlaub aus Japan nach Auckland. Mit einem handgemalten Schild, einem schlechten Handyfoto und ein paar Begrüßungsbrocken auf Japanisch wartete ich in der Empfangshalle. Dummerweise sitzt in einer Maschine aus dem Raum Korea und Japan nicht nur eine Asiatin. Ich musste drei falsche Frauen ansprechen, bevor ich die richtige hatte. Mit einem halben Sandwich, welches ich vorher gekauft hatte, konnte ich das interkulturelle Eis brechen und wir unterhielten uns mit gebrochenem Englisch bis zur Mietwagenfirma.

Nachdem ich den Camper ordnungsgemäß abgegeben hatte, wurden wir dann schließlich bei meinem Hostel in Auckland City abgesetzt. Im Hostel trafen wir auf Ola (Moniques Freundin aus Australien) und Mei (die Freundin von Ola und meiner Flughafenbekanntschaft). Auf Ola, weil sie dort eingebucht war, auf Mei, weil sie dort arbeitete.

Da war ich nun, mit neuen Freunden, aber irgendwie allein, in Auckland.

 

1 Comments so far ↓

  1. (R)e sagt:

    Ui, endlich wieder was zu lesen und erstaunt wie schnell eure drei Wochen um sind!

    „…aber irgendwie allein, in Auckland…“

    Ach iwo! So klein ist NZ doch gar nicht! Jetzt geht das ’neue‘ Leben los und eine neue Erfahrung beginnt!

    Ein Satz mit als anzufangen… ist wie das Wort so…;-)
    Ein Nebensatz, der vor einem Hauptsatz kommt, der wiederum eingeschoben das Objekt näher erläutert, von weiteren Nebensätze verfolgt wird, ist echt gefährlich 😉

    So, noch ein paar Kilometer und dann bin ich fast daheim.

    Viele Grüße aus MäcPomm mit ’ner Stulle (nicht Stolle) in der Hand!

    PS: und hat der Nikolaus was hinterlassen?

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